Miteinander reden, voneinander lernen

Generationen im Dialog

Liebe Leserinnen und Leser,
für die Generation meiner Kinder und Enkelkinder berichte ich hier über meinen Lebensweg: über die bedeutsamen Stationen, die prägenden Etappen und die entscheidenden Wendepunkte zwischen 1928 und 1999.
Ich möchte damit den Dialog der Generationen unterstützen, der an der Kooperativen Gesamtschule Stuhr-Brinkum ein Schwerpunktthema des EXPO -Projekts „Kooperation der Generationen“ war.

Mein Lebensweg

Mein Name ist Hubert Heinrich Beckmann. Ich wurde im August 1928 in Stelle im Landkreis Diepholz (Niedersachsen) geboren und bin aufgewachsen im behüteten Leben einer Großfamilie. Wir waren eine Tischgemeinschaft von elf Personen: meine Eltern, sieben Geschwister und die Großeltern.

Die Kinderjahre verbrachte ich mit meinen Geschwistern auf unserem landwirtschaftlichen Anwesen.
Vom Gymnasium aus wurde ich als 16jähriger im Februar 1945 noch zum Kriegsdienst bei der Wehrmacht eingezogen. Nach Kriegsende und mehrmonatiger Kriegsgefangenschaft kam ich nach Hause zurück. Ich wurde Landwirt.

Familie Beckmann, 1929
Familie Beckmann im Jahre 1955
vordere Reihe v.l.n.r. meine Eltern Franziska und Georg Beckmann
hintere Reihe v.l.n.r. Siegfried, Gerda, Lucia (+ 1970), Hedwig, Hubert, Gertrud, Margaret

Im Jahr 1956 heiratete ich meine Frau Magdalena mit der ich 4 Söhne bekam.

Wegen einer Landwirtschaftspolitik der EG, die für unseren nur kleinen Hof auf Dauer das „Aus“ bedeuten musste, entschloss ich mich 1966 zu einem Nebenerwerb. Diese Tätigkeit führte mich dann 1970 zu einer Umschulung und einem betriebswirtschaftlichen Studium.


Mein Lebensweg

Stationen, Etappen und Wendepunkte1934 – 1942

Die Schulzeit begann für mich im Jahre 1934 und bescherte mir im Jahre 1940 einen ersten Schulwechsel. „De Schoolmeester hett secht, Du musst nu no Twustern in de Schoole“. Und damit meinte mein Vater die Mittelschule (Realschule) in Twistringen, die ich von 1940 bis 1942 besuchte. Als ich am Ende der achten Klasse meine Schulpflicht erfüllt hatte, verließ ich die Schule, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, zur Schule zu gehen. Ich wollte lieber Landwirt werden – Druck und Pflicht der Schule waren mir damals zuwider – „Landwirt: Da kannst du machen, was du willst“, dachte ich mir. Ich erhoffte mir auf jeden Fall mehr Freiheit als in der Schule. Allerdings: Um den wöchentlichen Besuch der Twistringer Berufsschule für Landwirte war nicht herumzukommen.

1. Schuljahr 1934

1942 – 1945

Das Jahr 1942 wurde für mich ein Wendejahr. Ich hatte damals einmal wöchentlich die Landwirtschaftliche Berufsschule zu besuchen. Rektor dieser Schule war Paul Pfändler, ein erfahrener Lehrer und früherer Zentrumsmann. Ich erwähne das deshalb, weil er schon früh von der NSDAP unter Druck gesetzt wurde und Schüler melden mußte, die geeignet erschienen, das sogenannte „Langemarck-Studium“ zu absolvieren. Das war ein Landwirtschafts-Studium, das von der Partei voll finanziert wurde – und selbstverständlich wurde man dabei auch im Sinne der Partei erzogen. So kam Paul Pfändler im Herbst 1942 zu meinem Vater und eröffnete ihm, daß er mich unter dem Druck der Partei zum Langemarck -Studium anmelden müsse.

Mein Vater fand einen Ausweg

Mein Vater war strikt dagegen, weil er als katholischer Christ den Nationalsozialismus ablehnte. Er suchte einen Ausweg. So ging mein Vater zu Gerhard Weymann, den er als Vorsitzenden des Katholischen Landvolkverbandes Twistringen kennen gelernt hatte. Obwohl parteilos, war Gerhard Weymann von den nationalsozialistischen Machthabern als Ortsbauernführer in Stelle eingesetzt worden. Mit ihm besprach er die Angelegenheit „Langemarck-Studium“ und fand einen Ausweg. Um der Anmeldung zum Langemarck-Studium zu entgehen, sollte ich durch Anmeldung bei einem Gymnasium wieder schulpflichtig gestellt werden. Aber es sollte ein katholisch geprägtes Gymnasium sein. Durch Vermittlung von Maria Weymann, Tochter von Gerhard Weymann und zur jener Zeit Lehrerin in Aschendorf, konnte der Kontakt mit dem Schulgeistlichen des Hindenburg-Gymnasiums Papenburg, Studienrat Theodor Helming, hergestellt werden. Ich sollte umgehend als Schüler an das Hindenburg Gymnasium Papenburg gebracht werden. Und diese Steller – Papenburger Hilfsaktion gelang gerade noch rechtzeitig, um mich vor dem Langemarck -Studium der NSDAP zu bewahren.

Georg Beckmann 1898-1984

Im Papenburger Gymnasium sollte ich während des Schuljahres 1943 in eine Jahrgangsklasse aufgenommen werden und musste die notwendigen Vorkenntnisse in einer Aufnahmeprüfung nachweisen. Zur Vorbereitung auf diese Prüfung vermittelte man mir Privatunterricht bei der Frau des Twistringer Rechtsanwaltes Bernhard Schräder, der als politischer Häftling im KZ Esterwegen inhaftiert war. Dank ihrer Hilfe schaffte ich die Aufnahmeprüfung am Hindenburg-Gymnasium Papenburg glänzend und war 1943 -1945 Schüler des Papenburger Gymnasiums. Der Wechsel von Stelle nach Papenburg war ein bedeutsamer Wendepunkt meines Lebensweges. Plötzlich war ich wieder Schüler, Gymnasiast aus politischen Gründen in einer mir völlig fremden Umgebung.

Bald fand ich Zugang zum Kreis um den katholischen Priester Möller, damals Kaplan in St.Antonius Papenburg -Untenende. Einmal wöchentlich trafen sich in seiner Wohnung fünf bis acht Gymnasiasten, um das, was die Zeitungen meldeten, zu bewerten. Ein besonderes Anliegen Kaplan Möllers war es, dass wir jungen Leute uns eine eigene Meinung zu den Ereignissen der Zeit bilden sollten. Kein Wunder, dass in diesem Gesprächskreis die Themen der Zeit anders bewertet wurden als in den Grupppenstunden der Hitlerjugend oder in den Artikeln der Tageszeitung. Hier entstand auch eine Freundschaft, die all die Jahre überdauert hat bis heute, auch wenn unsere Berufswege später weit auseinander gingen und man zeitweilig nichts voneinander hörte.

Aufbauschule Papenburg 1943

Meine Papenburger Zeit zählt noch heute zu meinen schönsten Jugenderinnerungen: die Schule brachte keine unüberwindlichen Schwierigeiten, die Papenburger Umgebung wurde mir vertraut – und die Papenburger Mädchen blieben mir nicht gleichgültig. Es war eine schöne Zeit für mich, aber wahrlich keine weltferne Idylle. Es war Krieg. Im Frühjahr Jahr 1944 musste auch ich als „Flakhelfer“ ein-zweimal wöchentlich an den Emsschleusen Dienst tun. Im Februar 1945 wurde ich dann zur Wehrmacht eingezogen. Nach kurzer Ausbildungszeit in Nordhorn wurde unsere Einheit nach Berlin in Marsch gesetzt, wegen wechselnder Frontverläufe ging es nach Überquerung der Elbe bei Lauenburg dann aber Richtung Norden. Anfang Mai erreichten wir Pinneberg bei Hamburg. Hier geriet ich mit einer Gruppe von sechs Kameraden in englische Kriegsgefangenschaft. Da ich damals noch nicht 18 Jahre alt war, kam ich mit meinen gleichaltrigen Kameraden in ein Jugendlager in Hamburg-Volkdorf. Dank meiner guten körperlichen Verfassung überstand ich alle Strapazen und kam nach meiner Entlassung Ende Juni (28.6.) nach Hause zurück.

Kriegsgefangenschaft (in Niederdeutsch)

Op Platt

As ek 1945 as soon jungen Kerl von 17 Johr ut de Gefangenschaft torück keem, do was ick ganz krank. Wi haarn dor bi de Engländer eene ganz lange Tied gornichs to äten krägen, weil de jummer eern Sieg fierten. Do keem plötzlich een Offizier in use Loger un woll un poor Kerls toon Arbeiten hebben. Ganz nebenbi frogte he ok dorno , ob dor woll een bi weer, de een bäten englisch schnaken konn. Dorbi güng us dat nich um dat arbeiten, nee, wi wussen, at dat dor bi de Engländer wat to äten geev – un dor güng us dat um. Also heb ek min Hand hochholn, weil ek in de School jo englisch leert har. An den ersten Dag, dat weer een wunderboren, warmen Maidag, mossen wi de Panzers reine moken un nei anstrieken. At dat nu no Middag to güng – us weer de Mogen all mächtig lang worn – do setten wi us in Gress un töwten. Junge, Junge, us fullen de Ogen bollt ut’n Kopp, at wi seegen, wat wi to äten kregen. So richtig satt – Kortuffeln mit satt Fleesch un Gemös. Mann o Mann, hebbt wi rinhaut. Un at wi satt weern un dachten, de Mohltied weer to Enne, do güng dat ers richtig wieter. Do kreegen wi noch Aprikosen in Schokolodensouße – Mann o Mann, so wat kennden wi jo gornech. Ek kann Di seggen, at ek mi dor den Buuk von full schloon har, do weer ek nich mehr instanne optostohn, so full har ek mi schloon. Natürlich haar disse Mohltied ganz böse Folgen. De Doge achterher weern will so krank, at wi jummer in Bedde lägen hebbt. Wi harrn jo mächtig den Dörfall un de eenzigen Medikamente de wi harn, dat weern Köhletabletten. Ja, min Fründ, dat weern schlimme Tieden, ober wenn man jung is unn vor allem gesund, denn kann man sowat oberstohn. Un von sowat, dor wat man vor sien Läben nich dummer von. Ok bi den grötsten Hunger dor gellt noch jummer dat ohle Sprichwort, wat use Mudder jummer sär: Kinner un Kalber ärn Deel – denn bohlt se dat Liev heel.

auf Hochdeutsch:

Als ich 1945 als junger Mann von 17 Jahren aus der Gefangenschaft zurück kam, war ich sehr krank. Wir hatten bei den Engländern eine lange Zeit nichts zu essen bekommen, weil die ihren Sieg feierten. Da kam ein englischer Offizier in unser Lager, der einige Leute zum Arbeiten haben wollte. Ganz nebenbei fragte er, ob einer unter uns sei, der etwas englisch sprechen könne. Es ging uns eigentlich nicht ums arbeiten, nein, wir wußten, daß es bei den Engländern etwas zu essen gab – und darum ging es uns. Also hob ich meine Hand, weil ich in der Schule Englisch gelernt hatte. Am ersten Tag, es war ein wunderschöner, warmer Maientag, mußten wir die Panzer reinigen und neu streichen. Als es nun Mittag wurde, uns war der Magen schon mächtig lang geworden, setzten wir uns ins Gras und warteten. Junge, Junge, uns fielen die Augen bald aus dem Kopf, als wir sahen, was wir zu essen bekamen. So richtig satt – Kartoffeln, Fleisch satt mit Gemüse. Da haben wir so richtig „reingehauen“. Als wir satt waren und dachten, die Mahlzeit sei zu Ende, ging es erst richtig weiter: Wir bekamen noch Aprikosen in Schokoladensoße – Mann o Mann, so etwas kannten wir ja überhaupt nicht. Ich sage Dir, als ich davon meinen Bauch so richtig voll hatte, war ich nicht mehr imstande aufzustehen, so viel hatte ich gegessen. Diese Mahlzeit hatte natürlich ganz böse Folgen, denn an den Tagen danach waren wir alle so krank, daß wir immer das Bett hüten mußten. Wir hatten einen fürchterlichen Durchfall und die einzigen Medikamente, die wir hatten, waren Kohletabletten. Ja, mein Freund, das waren schlimme Zeiten, aber wenn man jung ist und vor allem gesund, kann man so etwas überstehen. Vor allem zieht man daraus für sein Leben die Erkenntnis: Auch bei dem größten Hunger gilt noch immer das alte Sprichwort, das unsere Mutter uns lehrte:: Kinder und Kälber ihren Teil, dann bleibt ihr Leib gesund.

1945 – 1956

Magdalena Wilkens und ich waren noch Kinder, als wir uns kennen lernten. Wir beide sind auf Steller Höfen zu Hause, sind gemeinsam zur Mittelschule gegangen, kannten unsere Höfe, unser Dorf Stelle.

Und dann gab es im Sommer 1947 einen „Tanz im Freien“…

Magdalena Wilkens mit 17 Jahren

Lange Jahre hatten wir nur den Schulweg gemeinsam gehabt, bis nach dem „Tanz im Freien“ so nach und nach unser gemeinsamer Lebensweg sich abzuzeichnen begann. Da waren Magdalena 16 und ich 18 Jahre alt.

Wir heirateten 1956, und Magdalena kam zu mir auf den Hof Beckmann. Und es bewahrheitete sich das Wort: „Eine gute Frau übertrifft alle Perlen an Wert!“

1956 – 1966

Die Landwirtschaftspolitik der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) aber führte in den 60er Jahren dazu, dass kleinere Höfe im Wettbewerb mit den größeren Betrieben immer mehr Schwierigkeiten bekamen und im Gefolge der EWG-Preispolitik zum Sterben verurteilt waren („Höfesterben“). So standen wir auch auf dem Hof Beckmann vor der Frage: Landwirtschaft im Nebenerwerb? Im Jahre 1966 haben wir uns dann dazu entschlossen, die Landwirtschaft als Haupterwerb aufzugeben und im Nebenerwerb weiter zu betreiben. Das war in unserem Dorf eine erste radikale Neuerung, die damals kaum Verständis fand. Im Rückblick auf die Entwicklung der deutschen Landwirtschaft seit Mitte der 60er Jahre werden aber auch die Kritiker von einst zugestehen, dass unsere Entscheidung von damals unausweichlich und richtig war. Viele Landwirte mit Leib und Seele haben nach uns den gleichen Schritt getan.

Braut und Bräutigam (1956)

1966 – 1992

Ab 1966 betrieben wir Landwirtschaft auf dem Hof Beckmann im Nebenerwerb. Mein Berufsweg führte mich dann 1966 zu den Landwirtschaftlichen Viehverwertungsgenossenschaften, wo ich als Angestellter tätig war, bis ich im Jahre 1970 eine kaufmännische Ausbildung und ein Studium der Betriebswirtschaft begann, um nach Abschluss dieser Ausbildung, als Einkäufer für Schlachtvieh an einem größeren Schlachthof tätig zu werden. Wenn ich im voraus gewusst hätte, was mich in den nächsten beiden Jahren erwarten würde, hätte ich vielleicht davon Abstand genommen.

Doch nach Beratungen mit einem Vorstandsvertreter der „Centralgenossenschaft für Viehverwertung“ (CG) in Hannover, trat ich am 1. Januar 1971 meinen Dienst bei der Landwirtschaftlichen Fleischzentrale (LFZ), einer Tochtergesellschaft der CG, an und hatte als damals 42 jähriger Mann in der Firma in Vollzeit zu arbeiten. Erst der Feierabend war reserviert für die Weiterbildung auf einer harten Schulbank auf der neben mir bald vier „ältere Semester“ zwischen 28 und 40 Jahren saßen. Wir kamen überein, einen Privatdozenten für Betriebswirtschaft zu verpflichten, der uns fünf Studenten trimmen sollte. In der Folgezeit trafen wir uns einmal wöchentlich nachmittags, um die betriebwirtschaftliche Materie gemeinsam zu „büffeln“ und in Hausarbeit nach Feierabend aufzuarbeiten. Dazu kamen Intensivkurse in der Raiffeisen-Schule Rastede. Oft habe ich beim abendlichem Studium meine Füße in kaltes Wasser stecken müssen, um nicht einzuschlafen. Obwohl meine Frau die Rest-Landwirtschaft zu bewältigen hatte, war sie es, die mir in dieser Zeit immer wieder Mut zusprach, wenn ich drauf und dran war, alles „hinzuschmeißen“. Nach 18 Monaten betriebswirtschaftlicher Studien und Ausbildung stellte ich mich den Prüfungskommissionen. Eine schwere Zeit ging zu Ende. Prüfung. Prädikat: „GUT“.

Die Geschäftsleitung der LFZ bot mir darauf die Stelle eines Einkäufers für Schlachtvieh an. Nun konnte ich mich so richtig entfalten. Den Umgang mit Vieh kannte ich aus jahrelanger Erfahrung, deshalb fiel mir die Aufgabe auch in einem Unternehmen dieser Größenordnung nicht schwer. Es war immerhin ein Betrieb, in dem damals pro Woche etwa 15000 Schweine und circa 800 Stück Großvieh geschlachtet und vermarktet wurden.

Leiter der Abteilung “Nutzvieh”

Nach einer kurzen Phase der Einarbeitung gründete ich eine neue Abteilung: Einkauf und Verkauf von Nutzvieh. War die Nutzviehvermarktung schon immer eines meiner besonderen Hobbys gewesen, so fand ich nun Gelegenheit, eine Abteilung Nutzviehvermarktung nach meinen eigenen Vorstellungenaufzubauen – und der Erfolg ließ nicht auf sich warten.Das allerdings führte dazu, dass mich bald darauf der Vorstand drängte, die Führung der Nutzviehabteilung zu meiner Hauptaufgabe zu machen.

Ferkeleinkauf in Bersenbrück

Und die folgenden Jahre in der Leitung der Nutzviehabteilung wurden der schönste Abschnitt meiner beruflichen Tätigkeit. Zwar habe ich in dieser Zeit einen Acht-Stunden -Tag nicht gekannt, aber die Freude an meinem Beruf und die Gestaltungfreiheit, die ich in meiner Arbeit hatte, brachten mir die denkbar größte Erfüllung meines Berufslebens.

1992 – 1999 …

Nach 25 bewegten Jahren in der Nutzviehwirtschaft war es für mich schließlich unproblematisch, ein Jahr früher als geplant in den Ruhestand zu gehen. Und der Abschied vom Berufsleben fiel mir – obschon ein Jahr früher als vorgesehen – nicht so schwer wie befürchtet, weil der Neubau des Schlachthofes auch die Verlagerung an einen anderen entfernteren Standort bedeutete.

Auch für die Familie brachte der Wechsel in den Ruhestand keine Probleme. Wir hatten unseren vier Söhnen eine gute Ausbildung bieten können und sahen sie in guten und hoffnungsvollen Positionen oder auf dem Wege dahin.

Für die Zeit des Ruhestandes hatten meine Frau und ich uns viele gemeinsame Wanderungen vorgenommen. Auf unseren Wanderungen auf dem Jakobsweg haben wir gelernt, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und es neu zu begreifen!

Wanderungen auf dem Jakobsweg

„Wer den Jakobsweg erwandert, lernt das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und es neu zu begreifen!“ [H.B.]

Entdeckungen der Langsamkeit

„Wer den Jakobsweg (El Camino de Santiago) erwandert, ist auf seinen Etappen lange unterwegs und kommt dabei nur langsam voran, lebt aber intensiver, nichts rauscht vorbei. Man besinnt sich auf das Wesentliche.“ [H.B.]

Lebensweg und Lebensmut

„Wanderetappen wie die des strapazenreichen „Camino“ vermitteln uns ein Abbild unserer Lebenswanderung: Tag für Tag neu aufbrechen. Jeder Tag ist anders, gibt neue Hoffnung und neuen Mut.“ [H.B.]

Generationen unterwegs

„Bei unserer Wanderung auf dem Jakobsweg in Spanien
waren wir mit Pilgern ganz unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herhunft unterwegs.

Am Abend vor unserer Abreise hatten wir uns alle, die wir uns auf dem Camino kennen gelernt hatten, noch einmal zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet und alle kamen: Pilar aus Alicante, Caroline und Gerrey aus Kentucky, Wolfgang aus Lindau, Jan aus Limburg, Luisa aus München, „unsere drei Franzosen“ aus Bordeaux, Anglet und Toulouse und wir beiden Alemanis aus dem Norden. Es war ein schöner und unvergesslicher Abend.“ [H.B.]

Mehr Informationen zur Wanderung auf dem Jakobsweg
finden Sie hier

In der Meseta – 1997
Auf dem “Camino de Santiago” 1997